Woran erkenne ich, ob ich Emotionen unterdrücke?
- kollkowski
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Diese Woche hat mich jemand gefragt:
„Woran erkenne ich eigentlich, ob ich Emotionen unterdrücke?“
Eine berechtigte Frage – denn emotionale Unterdrückung ist oft so subtil, dass wir sie gar nicht bemerken. Wir spüren vielleicht nur das Unwohlsein in bestimmten Beziehungen oder Situationen, ein Engegefühl, eine Reizbarkeit, vielleicht sogar körperliche Symptome – aber wir kommen nicht auf die Idee, dass all das mit verdrängten Emotionen zu tun haben könnte.
Hier ist der kleine „Test“, den ich dieser Person mitgegeben habe – vielleicht möchtest du ihn für dich selbst ausprobieren:
1. Gibt es etwas in deinem Leben, das dich emotional triggert? Spürst du Wut, Traurigkeit, Unruhe – vielleicht im Kontakt mit bestimmten Menschen, in bestimmten Beziehungen oder Situationen?
2. Welche Überzeugung liegt darunter? Frage dich: Was glaube ich in dieser Situation? Zum Beispiel: „Sie sollte mich nicht kritisieren.“ Oder: „Er sollte mich mehr sehen.“ Oder: „So darf man nicht mit mir umgehen.“
3. Kehre die Überzeugung um. Sag dir zum Beispiel: „Sie sollte mich kritisieren.“Sprich diesen Satz laut aus. Wiederhole ihn. Spür hinein. Was passiert in dir?
4. Achte auf deine Körperreaktion. Zieht sich etwas zusammen? Wird dir heiß oder kalt? Spürst du Druck, Enge oder Schmerz?
5. Erkenne: Genau dort, im Körper, sitzen die unterdrückten Emotionen. Diese Reaktion ist kein „Fehler“. Sie ist ein Hinweis. Ein Eingangstor. Denn starke Überzeugungen dienen oft nur einem Zweck: Uns von schmerzhaften Gefühlen fernzuhalten.
Und genau hier beginnt die Arbeit: Nicht, indem wir die Gefühle „wegmachen“, sondern indem wir sie endlich sehen. Indem wir bereit sind, die darunterliegenden Emotionen – Schmerz, Angst, Wut, Scham – nicht länger zu verdrängen.
Emotionale Unterdrückung ist kein persönliches Versagen. Sie ist eine Überlebensstrategie – aber eine, die wir verlernen dürfen.
Wenn du lernen möchtest, wie man diesen Prozess systematisch angeht – mit liebevoller Begleitung, einem klaren Schema und tiefem Respekt vor deinem Nervensystem – dann melde dich gern bei mir. Ich begleite Menschen auf diesem Weg.

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